Norwegenreise planen: Was du wissen, tun und lieber lassen solltest
Der Winter steht vor der Tür – die perfekte Zeit, um neue Reisen zu planen. Wenn Norwegen auf deiner Bucketlist steht, habe ich hier für dich alles zusammengestellt, was du wissen, machen und lieber vermeiden solltest, bevor du dein Abenteuer startest. Egal, ob du das erste Mal nach Norwegen reist oder schon ein echter Skandinavien-Fan bist – hier findest du wertvolle Tipps, die deinen Urlaub unvergesslich machen.
Wann ist die beste Reisezeit für Norwegen?
Diese Frage bekomme ich ständig – und sie ist gar nicht so leicht zu beantworten. Norwegen ist fast 1.800 km lang, und das Klima unterscheidet sich stark zwischen Süd und Nord, Fjord und Inland.
An den Fjorden: milde Winter, dafür wechselhaft mit Regen und Tauwetter.
Im Inland: knackig kalt, bis zu –30 °C, dafür stabiler Winter mit Schnee.
Im Sommer: an der Küste oft frischer Wind, im Landesinneren dagegen warm und trocken.
Mein Tipp:
👉 Schau dir das Klimadiagramm der Region an, die du bereisen willst. Es gibt keine pauschal „beste“ Reisezeit für ganz Norwegen – jede Region hat ihren eigenen Reiz.
Und noch ein kleiner Geheimtipp: Wenn an den Fjorden dichter Nebel hängt, kann im Inland strahlender Sonnenschein und 28 °C herrschen – also unbedingt flexibel bleiben und die aktuellen Webcams checken! Dafür kannst du z.B. die Wetterapp YR verwenden, die ich wärmstens weiterempfehlen kann.
Anreise nach Norwegen – diese Möglichkeiten hast du
Norwegen ist groß – daher lohnt es sich, sich meiner Meinung nach auf eine Region zu konzentrieren, besonders wenn du nur 1–4 Wochen Zeit hast.
Optionen für die Anreise:
Mit dem Camper oder Auto über Schweden oder Dänemark (z. B. mit der TT-Line – sehr zu empfehlen!).
Mit der Fähre direkt nach Norwegen – ideal für alle, die ihr Fahrzeug mitnehmen möchten.
Per Flugzeug und dann weiter mit Mietwagen oder Wohnmobil.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist vor allem im Süden vieles gut erreichbar, im Norden wird’s schwieriger.
Lade dir hierzu am Besten meine Karte mit den verschiedenen Anreisemöglichkeiten im Vergleich herunter (Gmaps-Karte mit Routen, Preisvergleich und Dauer der Reise).
Unterkünfte & Jedermannsrecht
Viele kommen mit dem Camper oder Zelt, aber Norwegen bietet noch viel mehr:
Das Jedermannsrecht („Allemannsretten“) erlaubt es dir, in der Natur zu übernachten – solange du dich an die Regeln hältst. Sieh dir dieses Video an und informiere dich genaustens über die Regeln, um nicht in Schwierigkeiten zu kommen.
Hütten (Hytta) sind typisch norwegisch und bieten eine urige Alternative. Über den norwegischen Tourismusverband (DNT) oder UT (www.ut.no) findest du mehr Informationen und eine gute Übersicht.
Hotels & Hostels: Melde dich bei Hotelketten an – oft gibt’s 30–50 % Rabattaktionen. Die Hotels befinden sich meistens in größeren Orten und Städten. Ansonsten kannst du auch Ausschau nach privaten Unterkünften oder Rorbuer halten.
Und wenn du das echte Norwegen erleben willst:
👉 Verbringe mindestens eine Nacht im Freien. Für viele klingt das abenteuerlich, für Norweger ist es ganz normal. Ob im Zelt, dem Schlafsack unter freiem Himmel oder in der Hängematte - das wird mit Sicherheit ein ganz besonderes Erlebnis für dich.
Wohin in Norwegen?
Eine der schwierigsten Fragen überhaupt. Norwegen ist so abwechslungsreich, dass es unfair wäre, nur ein paar Orte herauszupicken. Stattdessen gilt:
Lass dich nicht nur von Social Media Hotspots leiten – viele Wanderungen sind überlaufen und überbewertet.
Frag Locals – sie kennen die echten Geheimtipps.
Folge dem Wetter – das ist oft der beste Reiseplaner. Eventuell lohnt es sich 2-3 Regionen auszusuchen und dann spontan zu entscheiden.
Plane lieber weniger Ziele, aber dafür mit mehr Zeit pro Ort. Norwegen ist kein Land für „schnell, schnell“ – hier geht’s ums Erleben, nicht ums Abarbeiten.
Praktische Tipps für unterwegs
Einkaufen: Günstige Supermärkte wie Kiwi oder Rema 1000 aufsuchen.
Vegetarisch/Vegan: Produkte sind eingeschränkt – bring spezielle Sachen lieber mit.
Tanken: In Schweden ist es oft günstiger – fahr mit vollem Tank über die Grenze und tanke in Norwegen, wenn es günstig ist. Die Schwankungen sind oft immens.
Essen gehen: Wasser ist kostenlos und viele Lokale haben günstige Mittagsmenüs.
Bargeld: Wird kaum genutzt – die Karte reicht eigentlich überall. Erwarte nicht, dass eine Zahlung mit Euro möglich ist.
Autopass & Fähren: Die Zahlung ist prinzipiell unkompliziert - bist du nicht registriert, zahlst du Fähren meist vor Ort. Bist du registriert, werden Maut und Fähren automatisch in Rechnung gestellt. Um richtig Geld zu sparen, solltest du dich zum Thema Autopass belesen oder du siehst dir dieses Video an.
Mobilfunktarif: Norwegen gehört nicht zur EU, aber zum EWR – oft gilt dein EU-Tarif trotzdem.
Reiseanlässe & Kultur
Norwegen hat tolle kulturelle Highlights übers Jahr verteilt. Vielleicht könnten diese ein toller Anlass für deine nächste Reise sein?
17. Mai: Norwegens Nationalfeiertag – Parade, Trachten und überall Flaggen!
Sankt Hans (Mittsommer): Riesige Lagerfeuer, besonders in Ålesund.
Nordlichtfestival (Januar) & Samische Woche in Tromsø (Februar) – perfekt für Kulturfans.
Weihnachtszeit: ein Weihnachtsmarktbesuch in Röros steht auch auf meiner Bucketlist!
🚫 Dinge, die du in Norwegen lieber lässt
Dich übers Wetter beschweren. Abwechslungsreiches Wetter gehört in Norwegen dazu.
Zu streng planen. Sei flexibel, das Wetter entscheidet oft über den Plan.
Nur Touristen-Hotspots besuchen. Das echte Norwegen liegt abseits der Hauptstraßen und großen Touri-Highlights.
Laut & hektisch auftreten. Norweger lieben Ruhe und Privatsphäre. Deutsche Gäste fallen beispielsweise oft dadurch auf, dass sie sehr lautstark mit ihren Kindern umgehen.
Über Preise meckern. Ja, Norwegen ist teuer – aber dafür einzigartig. Auch die Norweger selbst haben eine schwierige Zeit mit steigenden Preisen und einer schwachen Krone.
Ich hoffe meine Tipps konnten dir bei der Reiseplanung weiterhelfen. Auf meinem Blog und YouTube-Kanal findest du weitere Inspiration, damit dein nächster Norwegenurlaub unvergesslich wird.
Beste Grüße aus dem hohen Norden,
Franzi.