Wie Minimalismus dir beim Träume verwirklichen helfen kann
Viele verstehen unter Minimalismus sich zu reduzieren, weniger Dinge zu besitzen, auszusortieren, zu verzichten. Aber Minimalismus ist mehr als das: es ist ein Lebenseinstellung, ein Gewinn - kein Verzicht. Für mich hat Minimalismus eine der größten Veränderungen in meinem Leben hervorgerufen und ich bin mir sicher dass es das auch für dich kann.
Wie definiere ich Minimalismus?
Es geht dabei nicht um weniger Besitz an sich, zumindest nicht primär. Es geht um das Wesentliche und das Unwesentliche. Es geht um das Weglassen dessen, was uns nicht gut tut, was uns Energie kostet und überflüssig ist und das Mehr von Dingen, die wir brauchen, die wir lieben, die uns gut tun und Energie geben - sei es materieller Besitz, Menschen, Aktivitäten oder Orte an denen wir uns aufhalten.
Ich finde wenn man Minimalismus so angeht, merkt man schnell wie sich unser Besitz automatisch reduziert. Der Grund? Die Meisten von uns besitzen mehr als wir wirklich benötigen und mehr als uns gut tut. Vor fünf Jahren hätte ich nie gedacht, dass wir mal im Wohnwagen umherreisen und von unterwegs arbeiten, dass wir mehrere Monate mit nur den Dingen zurechtkommen denen unser Auto passen, unsere Wohnung auflösen und nach Norwegen ziehen.
Für mich geht es beim Minimalismus nicht darum, nur eine bestimmte Anzahl an Dingen zu besitzen, nie wieder Auto zu fahren oder nur noch das Rad zu nehmen. Ich glaube auch nicht, dass du im Tiny House leben musst, nur weil du von Minimalismus fasziniert bist oder dich als Minimalist bezeichnen willst. Ich selbst bin da überhaupt nicht extrem und finde es mittlerweile schade, dass viele sich nicht mehr als minimalistisch bezeichnen nur weil sie mehr als x Dinge besitzen. Sind wir damit nicht davon weggekommen, worum es im Grunde geht bei Minimalismus? Minimalismus ist doch kein Ziel, dass man irgendwann erreicht. Niemand ist gezwungen einem Ideal hinterher zu hecheln, denn dann ist Minimalismus doch am Ende nicht viel besser als der Konsum oder?
Ich bin fest davon überzeugt, dass jeder Minimalismus für sich selbst definieren kann und das es eher eine Art Tool ist, dass dir dabei helfen kann deinen Träumen zu folgen. Bei mir selbst hat alles angefangen mit dem Kleiderschrank und ich glaube es geht vielen so. Mein Schrank war voll gestopft bis oben hin aber wohl gefühlt habe ich mich in den wenigsten Sachen. Getragen habe ich immer wieder das Gleiche und seitdem ich angefangen habe auszusortieren ist mein Kleiderschrank mit Sicherheit um 70 oder 80% geschrumpft - und das ohne, dass ich das Gefühl habe, dass ich auf etwas verzichten muss. Der Kleiderschrank war für mich persönlich der erste Schritt und das heißt nicht, dass ich meinen Kleiderschrank nur einmal aussortiert habe. Es war viel mehr ein Prozess, wo ich immer wieder weiter aussortiert habe und gemerkt habe, von welchen Dingen ich mich lösen möchte und welche Dinge ich eher in mein Leben holen möchte. Auszusortieren ist für mich keinesfalls gleichzusetzen mit Minimalismus ich würde sagen, es fängt erst damit an.
Daraufhin haben wir bei uns zu Hause angefangen aufzuräumen. Auch wenn das ganz schön Zeit beansprucht, was man definitiv nicht unterschätzen sollte, es erleichtert umso mehr. Wesentliche Dinge zu besitzen macht das Leben viel entspannter - so ist zumindest unsere Erfahrung. Man weiß, wo sich was befindet und es gibt auch keine Dinge mehr irgendwo in einer Kellerkiste, von denen man nicht mal mehr wusste, dass man sie besitzt. Vielleicht fragst du dich jetzt auch was das damit zu tun hat sich Träume zu erfüllen.
Was hat Minimalismus mit unseren Träumen und Wünschen zu tun?
Wir leben in einer Welt, in der immer mehr Bedürfnisse getriggert werden: du brauchst dieses Kleidungsstück, du brauchst das neueste Handy, diese tolle Wohnung… Vieles definiert sich über die Dinge, die uns umgehen. Das heißt nicht, dass ich keinen Wert auf schöne hochwertige Dinge lege, dass ich mir keine Dinge mehr kaufe. Aber es bedeutet z.B ich brauche mir keine teure Uhr kaufen nur weil sie alle haben wollen und sie gerade der neueste Schrei ist. Mehr Zeit schenkt sie mir eh nicht.
Minimalismus passiert meistens nicht nur im Außen (also wie im aussortieren oder aufräumen)sondern vor allem auch in uns drinnen. Es manifestiert sich im Mindset.
zu hinterfragen ob Shopping wirklich ein gutes Hobby ist
zu hinterfragen ob die Freunde die Wert auf die neuesten Styles legen wirklich im Recht sind
zu hinterfragen, ob man lieber weniger konsumiert und dafür mehr Zeit und mehr Geld hat für Familie, für gemeinsame Erlebnisse, fürs Reisen, für neue Hobbys, um mein eigenes Business auf die Beine zu stellen oder was auch immer deine Wünsche und deine Träume sind
Minimalismus ist definitiv keiner Allheilmittel aber es kann dir dabei helfen deine Ziele (leichter) zu erreichen. Möchtest du mehr reisen? Möchtest du ein eigenes Haus bauen? Mehr Geld für Erlebnisse haben oder zum investieren? Willst dann ein eigenes Business aufbauen? Willst du ein bestimmtes Hobby erlernen oder einfach weniger arbeiten?...
Gerade wenn man sich damit auseinandersetzt, was man aus seinem Leben aussortieren möchte - sein dass Menschen, Besitztümer usw. - setzt man sich gleichzeitig auch immer mit der Frage auseinander, was möchte ich mehr in mein Leben holen. Das ist eigentlich der Kernpunkt. Es ist nicht das “Was möchte ich nicht mehr"?” sondern:
Minimalismus kann meiner Meinung nach deswegen auf ganz vielen Ebenen bereichern und erleichtern- Es kann uns den Weg vereinfachen. Für mich haben sich in den letzten Jahren daraus vor allem drei große Vorteile ergeben.
Zeitersparnis
Dadurch, dass man weniger Dinge hat, weniger aufräumen muss, weniger putzen muss, weniger Wäsche waschen muss, dadurch hat man natürlich viel mehr Zeit für andere Dinge. Außerdem darf man nicht unterschätzen, bei mir habe ich es deutlich gemerkt, wie viel Zeit man spart, wenn man nicht mehr zig Dinge recherchiert. Was ist das beste Angebot? Was ist die nachhaltigste Variante? Wo bekomme ich es am günstigsten? Dieses scrollen und sinnlose Shopping von Dingen, die dann eh wieder irgendwo im Schrank landen, frisst viel Zeit.
2. Geldersparnis
Durch bewussten Konsum kann man sehr viel Geld sparen. Zum einen, weil man natürlich weniger kauft als vorher und zum anderen, weil man Dinge verkauft oder verschenkt spendet und so weiter. Am Anfang habe ich sehr dazu tendiert eher zu wenige Dinge auszusortieren, weil ich immer dachte. ich bekomme sie ja nicht für so viel Geld verkauft wie sie mal gekauft habe und das rechnet sich ja nicht. Das ist ja für mich eine Minusrechnung, habe ich mir eingeredet.
Mittlerweile bin ich aber an dem Punkt angekommen, dass ich das mit etwas Positivem verbinde und das wäre auch mein Tipp an dich, wenn du Dinge aussortierst und weiter gibst. Wenn du Dinge aussortierst, die du eh nicht mehr oder kaum noch nutzt, dann freue dich darüber, dass du diese Dinge weitergeben kannst auch wenn du dafür nicht so viel Geld bekommst. Für eine andere Person kann dieses Teil sehr viel bedeuten. Vielleicht kann sie sich das nicht neu leisten oder möchte einen Beitrag für unsere Umwelt leisten, indem sie gebraucht einkauft. Das ist das, was ich mir vor Augen halte, wenn ich Dinge wenn ich Dinge verkaufe, Spende und weitergebe.
Darüber hinaus gibt es eine wichtige Frage zum Thema Geld: Wofür möchte ich mein Geld ausgeben?
Möchte ich mein Geld ausgeben für mehr Konsum?
Für mehr Dinge?
Für das neueste Handy?
Für das neueste Auto?
Für die neueste Kleidung?
Für den allerneusten Trend und um alles mitzugehen, was gerade "In" ist?
Oder möchte ich mein Geld lieber ausgeben für…
Erlebnisse
Investitionen in meine Zukunft
Eine neue Sprache zu lernen
Mir meinen Traum, z.B. von einem Wohnwagen zu erfüllen oder ähnliches
Denn denke daran: Geld wächst bei den wenigsten von uns an Bäumen. Geld erarbeiten die meisten mit ihrer Lebenszeit. Dementsprechend sollten wir mit diesem Gut bewusst umgehen.
Und damit sind wir eigentlich auch schon beim dritten Punkt.
3. Klarheit
Minimalismus bedeutet also nicht, dass du nur einen Teller pro Person besetzen darfst und dadurch keine Gäste mehr in den Haus einladen kannst oder dass du ständig im stinkenden Sport-T-Shirt rumlaufen musst, nur weil du irgendwo eine Minimalismus Checkliste abgearbeitet hast, auf welcher Stand, dass du nur noch zwei Sport T-Shirts besitzen darfst (obwohl du eigentlich fünf Mal pro Woche zum Sport gehst...).
Ich hoffe, du hast verstanden, was ich damit sagen möchte: ich würde mir wünschen, dass Minimalismus nicht zu eng gesehen wird, dass jeder seine Definition findet. Vielleicht ist das für den einen auch "Ich möchte nicht mehr als 100 Teile besitzen" oder "Ich will in einem Tiny House leben." Das ist vollkommen ok und trotzdem - jeder hat seinen individuellen Standpunkt, seine Bedürfnisse. Eine extreme Definition von Minimalismus soll dich niemals davon abhalten, minimalistischer zu leben. Ich hoffe, dass Minimalismus auch dich und dein Leben bereichern kann, dass du deinen eigenen Weg findet und vergiss nie: mit leichtem Gepäck lässt sich deutlich besser reisen.